Reverend Pain: Labyrinth der Verfluchten: Band 9 der Horror-Serie (German Edition) by Pete Hackett & Steve Salomo

Autor:Pete Hackett & Steve Salomo [Hackett, Pete]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-19T22:00:00+00:00

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Nicht ein einziges Licht brannte in dem Dorf. Der Mond war nur noch eine dünne Sichel. Grillen zirpten im Gras. Glühwürmchen tanzten durch die Luft.

»Die Tochter des Schmiedes ist fünfzehn und sicher noch Jungfrau«, flüsterte eine heisere Stimme.

Die Meute war noch immer mit den Knüppeln und Stöcken bewaffnet, mit denen sie Marylin Weaver erschlagen hatte. Die Gesichter waren nur helle Kleckse in der Dunkelheit. Zwischen den Häusern des Dorfes nistete die Finsternis. Ein Hund bellte. Ein anderer stimmte ein.

»Holen wir uns die Jungfrau«, murmelte der Bürgermeister.

Sie zogen zur Schmiede. Der Eindruck von Wucht und Entschlossenheit, den die Meute vermittelte, war erschreckend. Es ging ihnen nur noch darum, die Bestie im Labyrinth zu besänftigen und von sich fernzuhalten. Die Gesetze der Menschlichkeit galten für sie nicht mehr. Sie hatten GOTT aus ihren Herzen und Gemütern verbannt.

Es splitterte und krachte, als sie die Haustür eintraten. Dirk Manson, der Schmied, sprang aus dem Bett. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hatte keine Ahnung, wer gewaltsam in sein Haus eindrang. »Bleib in der Schlafstube, Frau«, gebot der Schmied und schlüpfte in seine Hose. Dann öffnete er die Tür. Menschen standen in seiner Wohnstube. »Wer seid ihr, was wollt ihr in meinem Haus?«

Ein Stock traf ihn an der Stirn und er riss die Hände hoch, um sein Gesicht zu schützen. Weitere Schläge prasselten auf ihn hernieder. Brüllend ging er zu Boden. Einige Männer stiegen die Treppe empor. Oben stand eine schlanke Gestalt, die ein langes, weißes Nachthemd trug. Es war Kimberly, die Tochter des Schmieds. Der Lärm hatte sie aus ihrer Kammer gelockt.

Während ihr Vater unter den brutalen Schlägen der Meute zusammenbrach, wurde sie gepackt. Ein erschreckter Laut entrang sich ihr. Sie zog und zerrte und wand sich, aber die Hände hielten sie fest wie Schraubstöcke.

Die Schreie des Schmieds waren verstummt. Kimberly wurde aus dem Haus gezerrt. Sie schrie. Der Mob zog mit ihr zum Dorf hinaus. Ihre Beine versagten. Gnadenlos wurde sie davongeschleift. In den Nachbarhäusern gingen Lichter an. Aber niemand wagte, einzugreifen. Die Angst hatte das Dorf fest im Klammergriff.

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